Die Grundidee der Eroberung der "Neuen Welt" war,
Gold und Silber in Mengen zu finden.
Spanien hatte(vor allem durch Kolumbus)das Glück als erster dort freie
Hand zu haben, zuerst wurde alles Gold der Azteken und Inkas geraubt,
dann damals mit einheimischen Zwangsarbeitern die Minen selbst betrieben.
Die Erträge der Minen waren unbeschreiblich.
Alleine der Monte Cerro bei potosi im Altoplano der Anden Boliviens
erbrachte im Laufe von über 2 Jahrhunderten soviel Silber für die
spanische Krone, dass man sagte, eine Brücke über das Meer nach Spanien
damit hätte bauen zu können -und Gold kam auch aus dem Berg.
Dieses Silber wurde an Ort und Stelle gemünzt, was heute noch zu besichtigen
ist und mit Muli-Karavanen an die Pazifikküste gebracht.
Dort verschifft nach Panama, wieder auf Muli-Karavanen über den Isthmus
nach Porto Bello, um auf die Silberflotte zu warten.
Die Silberminen in Neuspanien waren auch sehr reich, und diese
Münzen und Barren gingen zuerst nach Ciudad Mexico.
Von Manila kommend trafen dort auch später über Acapulco die
Handelsgüter aus Asien an.
Sie spanische Pazifikgaleonen waren manchmal bis zu 8 Monate nonstop
auf dem Weg von Manila nach Acapulco unterwegs.
Um dann auf Mulis nachCiudad Mexico zu gelangen und von Erwartung der
Flotte wieder mit Mulis nach Vera Cruz im Golf von Mexico zur Verschiffung.
Dann gab es noch die Minen von Kolumbien, etc.
Dies alles war für die Krone ein enormer Verwaltungsaufwand,
aber er lohnte sich x-mal: Fachleute der Wallstreet haben einmal die Rendite
so wissenschaftlich wie nur möglich errechnet und fanden heraus:
für jeden Peso, den ein Geschäftsmann in Spanien investierte, kamen 1,7
Millionen Peso zurück.
Dieser so einmalige unglaubliche Gewinn, der natürlich nie und nimmer
ehrlich verdient war,liess allerdings manchmal 4-5 Jahre auf sich warten.
Die jährlichen Flotten brachten aus Spanien alles mit,was Europa so zu
bieten hatte, denn die neuen Siedler brauchten und kauften alles zu
horrenden Preisen.
Die Flotte teilte sich bei Ankunft in der Karibik:
ein Teil segelte nach Cartagena und dann Puerto Bello,
der andere Teil nach Vera Cruz, um Wochen später sich in Havanna wieder
zu vereinen.
Dort wurde alles noch mal ausgeladen, peinlich genau nachgezählt,
notiert und 3 Kopien angefertigt.
Eine ging versiegelt mit dem Schiff mit, eine mit einer anderen Flotte
und eine blieb in Havanna, - die Kontolle der Krone war somit komplett
und bis heute in den Archiven in Sevilla erhalten.
Diese Flotte, meist ca 20 schwerst beladene Galeonen mit einem
unermesslichen Wert an Bord, segelten dann mit der üblichen Verspätung
von Havanna los.
Durch die Florida Strasse bis nördlich Vero Beach ,wo dann Kurs auf die Bermudas
genommen wurde. Dann an den Azoren vorbei nach Spanien.
Dieser Weg war wegen des Golfstromes und den vorrherschenden Winden der
einfachste und schnellste.
Die Schiffe waren auf der Rückreise immer vollst beladen und schon
etwas leck, denn die Tropensonne schmolz das Pech aus den wurmzerfressenen Planken, Riffe waren überall, tropische Stürme und Hurrikans, aber bald fing natürlich
auch Neid, also Piraterie an.
Wer hätte da auch schon nein sagen können...!?
Daraufhin schickte die Krone als Begleitschutz schwer mit Kanonen bestückte
Kriegschiffe mit, woraufhin die Korsaren sich auch organisierten und bessere
Argumente anschafften, oder auf Schwachstellen in der Flotte lauerten.
Es war ein ständiges hin und her.
Was als Romantik der Karibik aufgebaut wurde, war in Realität eine brutal
und äusserst Lebensart, und kostete tausende von Menschenleben.
Aber egal, der Gewinn war extrem hoch, dass man halt segeln, kämpfen und
sterben liess, egal auf welcher Seite, es drehte sich ja hauptsächlich
um unwichtige niedere Leut' und oft noch dazu mit eh dem falschen Glauben,
also was soll!!!