Ein einfaches „Schluss-machen-Paket“ kostet 14,95 Euro So gut sind Trennungsagenturen wirklich von Jana Hess
Trennungsagenturen erobern den Markt und reihen sich ein in eine lange Liste von Dienstleistungsangeboten rund um die Verwaltung zwischenmenschlicher Beziehungen. Neuer Trend: Man lässt jetzt Schluss machen.
Ab 14,95 Euro bekommt man schon ein Standardpaket „Einfach Schluss machen“ per Telefon. Dabei wird dem Nochpartner mehr oder weniger schonend mitgeteilt, dass die Beziehung beendet ist.
Auch das Abholen persönlicher Dinge wie Fotos oder Unterwäsche kann man gegen eine entsprechende Gebühr vom Dienstleister übernehmen lassen. Je nach Gewicht der Koffer oder nach Anzahl der Gegenstände liegen hierfür die Preise um die 50 Euro und aufwärts.
Die Trennungsagentur-Berlin.de bietet darüber hinaus „weitere besondere Dienstleistungen“ an, die „jeweils spezifisch und fallabhängig“ durchgeführt und nach Aufwand und Dauer ab 35 Euro die Stunde in Rechnung gestellt werden. Dabei handelt es sich vor allem um die Unterbringung von Frauen in günstigen Ferienwohnungen weit weg vom Ort des Dramas.
Doch wie gut und vor allem, wie seriös sind solche Dienstleister wirklich?
Geboren wurde die Idee von der Trennungsagentur im September 2005 vom Web-Designer Florian Aichhorn. Aus einer Laune heraus gründete er das nicht ganz ernst gemeinte Portal Schlussmachen.com und bot seine Dienste in verschiedenen Paketen von „Lieb Schluss machen“ bis zum „Schluss-mach Abo“ an. Nach seinem zweiten und nicht durchgeführten Auftrag verkaufte Aichhorn die Plattform für satte 7000 Euro. Heute distanziert er sich deutlich von dem Portal. Aichhorn: „Ich sollte mit einer schwangeren Frau Schluss machen, das ging definitiv zu weit.“
Bernd Dressler von der Trennungsagentur.com sieht in seiner Dienstleistung dennoch einen wachsenden Markt und versteht sich in erster Linie als seriösen Botschafter am Ende einer Prozesskette. „95 Prozent der Signale innerhalb einer Partnerschaft, die auf eine Trennung hindeuten, werden nicht richtig verstanden, genau da setzen wir ein und führen zu Ende, was eh schon in Gang ist.“
Wie beruhigend zu wissen, dass uns zeitraubende und unangenehme Dinge wie Trennungen jetzt ganz einfach abgenommen werden. Für Erfolge gibt es zwar keinerlei Garantien, aber dafür ist man ein Stück Verantwortung los.
Angebot: Produkte: 5 Schluss-mach-Pakete
Art der Dienstleistung: telefonisch
Einfach Schluss machen: Einsteigerpaket für 14,95 Euro
Lieb/böse Schluss machen: inklusive Zusendung kleiner Trostpräsente für 24,95 Euro
Schluss-Mach-Abo: 10 Mal in 3 Monaten Schluss machen für 34,95 Euro
Schluss machen „Deluxe“: inklusive Geschenke für die/den Ex und Gutschein für ein Flirt-Portal für 34,95 Euro
Quelle: Bild.de
Für ein paar € mehr, rufen diese bestimmt auch in der DR an...
Richtig gut finde ich das Angebot Nr. 2: 10x in 3 Monaten Schluss machen. Ich finde, dass hat was und könnte sich hier in der DR sicher durchsetzen
Es werden immer mehr Dinge angeboten die der Mensch nicht braucht. OK es gibt vielleicht feige Menschen die diese Dienste in Anspruch nehmen. Aber dann würde ich diesem Partner eh keine Träne nachweinen. Wer so feige ist, paßt eh nicht zu mir. Ich liebe ehrliche Menschen.
Zitat von CatEs werden immer mehr Dinge angeboten die der Mensch nicht braucht.
Offensichtlich wird diese Dienstleistung gebraucht! Wo keine Nachfrage ist, da ist kein Angebot. Menschen ohne Rückrat gibt es genug. Männlein ebenso wie Weiblein. Viele Beziehungen dümpeln vor sich hin und werden nur noch der Gewonheit wegen aufrecht erhalten. Den Mut, diese Beziehung einfach zu beenden findet dann niemand. Man(n)/Frau will den (langjährigen)Partner ja nicht verletzen.
Das ist dann der Ansatzpunkt für diese Dienstleidtung. Ich finde die Idee dazu erstklassig! Sicherlich wird es kein "Bombengeschäft" werden. Aber für ein kleines bis mittelständisches Unternehmen, ein prima zweites oder drittes Standbein.
In Antwort auf:Viele Beziehungen dümpeln vor sich hin und werden nur noch der Gewonheit wegen aufrecht erhalten. Den Mut, diese Beziehung einfach zu beenden findet dann niemand.
Nun gut, aber den Mut finden doch die meisten nicht, weil sie Angst vor dem Alleinsein haben und weniger, es ihrem Partener zu sagen, dass man die Beziehung beenden möchte. Oder lieg ich da falsch?
In Antwort auf:Man(n)/Frau will den (langjährigen)Partner ja nicht verletzen.
Teilweise richtig, aber es geht mit Sicherheit einigen so, dass sie es NICHT SEHEN WOLLEN, wenn sie ihren Partner verletzten. Trennungen sind doch meisten schmerzhaft, aber für mich persönlich wäre es schmerzhafter, wenn mein Partner mir jemanden vorbeischicken würde. Das liesse ein Gleichgültigkeitsgefühl des (Ex-)Partners in mir aufkommen. Ich denke, grad in oder nach längeren Beziehung ist man dem Partenr ein klärendes Gespräch schuldig.
Aber anscheinend denkt nicht jeder so, denn @Goldo, da stimm ich Dir zu: es gibt immer mehr Leute ohne Rückgrath und Courage. Egoismus und Selbstsucht stehen immer mehr im Vordergund.
Trotzdem hätte ich mir nie erträumen lassen, dass solche Agenturen "nötig" seien.