Nach der Räumung der Nordküste im Jahre 1605 blieb Puerto Plata lange Zeit in Vergessenheit, abgesehen von etwas illegalem Schmuggel. Erst ab 1800 entstand wieder Leben in dieser doch wichtigen natürlichen Hafenstadt. So wurde der Tabakhandel von Santiago über Puerto Plata geleitet und war hauptsächlich in deutscher Hand. Fast wöchentlich ging ein Schiff und im Ort waren meist 50% Ausländer angesiedelt, auch von den Jungferninseln und Cuba. 1871 existierten schon 3100 Einwohner. Es gab einen Fotografen, John Cahn, in der Calle San Miguel und ein Lehrer, Louis Henry Dick, leitete die Schule in der Calle Beller. Durch den internationalen Kontakt wuchs Puerto Plata zu dem wichtigsten Handelsumschlagsplatz der Insel an. Aus jenem Grund wurde eine Eisenbahn nach Santiago gebaut, in Puerto Plata waren viele Konsulate vertreten und abends waren in dem CLUB DE COMMERCIO am Zentral Park richtige Bälle und Konzerte, zu denen die herausgeputzte Society der Stadt in Pferdekutschen vorfuhr. Die für damalige Zeiten sehr modernen Hochseedampfer aus Deutschland waren in Puerto Plata auch schon wegen ihrem beruhigenden 3 Ton Stampfen der noch mit Steinkohle betriebenen Maschinen sehr beliebt. Auch öffnete die Anwesendheit im Hafen eine erfreuliche Tür zur Welt, denn die jungen Männer konnten sich immer gerne problemlos eine Passage nach Europa erschaufeln, was sehr viele ausnutzten, - man war ja Hitze gewohnt- und selbst Senior Pellegrin aus Longbeach war so in den 30er Jahren Gast in Deutschland gewesen. Doch Trujillo wollte all dies bei sich ,in CIUDAD TRUJILLO der nach ihm umgetaufte Stadt (Santo Domingo)haben, baute einen Hafen dort und verlangte von den Konsulaten in seine Stadt zu ziehen, wodurch viele der wichtigsten Händler auch von Puerto Plata nach Süden zogen, den man musste ja überleben. So wurde Puerto Plata wieder ein verschlafenes Provinznest, bis in den 80er Jahren der Tourismus diesen Ort aus seinem Dornröschenschlaf aufweckte.